Piemontese – die Rasse für Gourmets

 

 

Herkunft

 Die Rinderrasse „Piemontese“ kommt, wie es der Name sagt aus dem Nordwesten Italiens, also aus einer hügeligen bis alpinen und recht kargen Landschaft.

DNA-Analysen belegen, dass die Rasse vor über 20'000 Jahren aus dem heutigen Indien und Pakistan eingewandert sein muss. Denn Piemonteser führen Zebu-Blut.

Wie bei den Zebu’s ist auch das Fell der Piemonteserkälber in den ersten Lebensmonaten rötlich.

 

 

Eigenschaften

Die Piemonteser zeichnen sich durch einen ruhigen bis „machomässig trägen“ Charakter aus. Trotz der schönen Bemuskelung verfügen die Kühe über eine ansehnliche Milchleistung. Auf etlichen Betrieben werden die Kühe noch gemolken und die Milch vor allem auf den Alpen verkäst.

Speziell am Körperbau sind die feinen Knochen. Die ebenfalls sehr feine Haut und die schwarze Augenumrandung geben der Rasse einen edlen Ausdruck.

 

Eine gute Rasse für die Direktvermarktung

Selbst bei intensiver Fütterung verfettet der Piemonteser nicht. Unter der Haut ist die Fettschicht sehr dünn, so dass sowohl beim Zerlegen als auch auf dem Teller fast nichts weggeschnitten werden muss.

Trotz diesem tiefen Fettanteil ist das Piemonteser Fleisch sehr zart und zugleich geschmacksreich. Dank der guten Fleischausbeute eignet sich der Piemonteser sehr gut für die Direktvermarktung.

Kenner können das Piemonteser Fleisch eindeutig von Fleisch anderer Rinderrassen unterscheiden. Gourmets wollen, wenn sie einmal Piemonteser Entrecôte, Carpaccio oder aber auch „nur“ Siedfleisch versucht haben, immer wieder Fleisch von reinrassigen Piemonteser. Denn Zartheit, Geschmack und fettarmes Fleisch überzeugen.

 

Weniger geeignet ist der Piemonteser als Massenware für den Grosshandel, da ihm das subkutane Fett (=Oberflächenfett) fehlt und die hohe Fleischausbeute zuwenig belohnt wird.

Fütterung


Kuh in Laktation mit Kalb

Während der Laktation soll die Kuh gut gefüttert werden, damit die Milchleistung genügend hoch ist und das Kalb prächtig gedeiht. Eine gute Weide bildet die beste Futtergrundlage. Wie im Piemont ist auch eine Sömmerung auf einer guten Kuhalp möglich.

 

Kuh während der Galtzeit

Nach der Entwöhnung des Kalbes mit etwa zehn Monaten ist die Kuh restriktiv zu füttern, damit sie nicht verfettet. Ökoheu oder Riedstreu sind die besten Diätfutter im Hinblick auf die bevorstehende Abkalbung.

 

Kalb

Damit das Kalb sein Wachstumspotenzial ausspielen kann, ist der Fütterung des Kalbes höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Nebst guter Weide mit der Mutter und bestem Heu liebt schon das junge Kalb Getreideflocken oder Mais. Nach dem Absetzen mit zehn Monaten ist es ratsam die Mast intensiv zu gestalten. Denn ein intensives Finishing mit Getreide verbessert die Zartheit weiter. Muni sind mit 12 bis 14 Monaten, Rinder mit 15 bis 18 Monaten schlachtreif.